Das Gymnasium Reutershagen ist seit Ende der 90er Jahre eine der vier staatlichen Gymnasien mit Spezialklassen für hochbegabte Schülerinnen und Schüler. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, ihre Begabungen zu erkennen und zu fördern. Unser wichtigstes Ziel ist es, gesunde, zufriedene und glückliche junge Menschen auf ihrem Weg zum Abitur zu begleiten, zu unterstützen und zu fördern. Dabei ist eine Gleichmäßigkeit in der sozialen, kognitiven und emotionalen Entwicklung der Idealzustand, welcher zu größtmöglicher Zufriedenheit des heranwachsenden Kindes führt. Wesentliche Förderung in den Naturwissenschaften oder im sprachlichen Bereich erfahren unsere hochbegabten Schülerinnen und Schüler entweder im Projektfach TKU (Technik – Kultur – Umwelt) oder Chinesisch (Mandarin).
Diese intensive Förderung wird in den Klassen 6-9 angeboten. Auch Wettbewerbe haben ihren festen Stellenwert im HB-Bereich, was nicht selten mit Preisen und Platzierungen honoriert wird. Individualisierte Förderformen (z. B. digitale Drehtür, Teilspringen, Erlernen zweier zweiter Fremdsprachen) kommen bei motivierten und interessierten Schülerinnen und Schülern gern zum Einsatz. Allen Formen der Förderung ist zu eigen, dass eine grundsätzlich positive Lerneinstellung und Anstrengungsbereitschaft die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen darstellen.
Das Drei-Ringe–Modell des US-amerikanischen Psychologen Joseph S. Renzulli (1978) kann als Ausgangspunkt der Entwicklung moderner, wissenschaftlich angelegter Begabungsmodelle verstanden werden. Im Rahmen einer biografischen Analyse suchte er nach Gemeinsamkeiten bekannter Persönlichkeiten. Er konnte drei, für begabte Menschen typische Persönlichkeitsmerkmale sondieren:
überdurchschnittliche kognitive Fähigkeiten (Intelligenz)
hohes Maß an volitiven bzw. motivationalen Eigenschaften
sichtbar höheres Maß an Kreativität.
In der Schnittmenge dieser Eigenschaften manifestiert sich Hochbegabung als eine der Person innewohnende Möglichkeit oder wie 1916 bereits William Stern formulierte „unumgängliche Vorbedingung“, welche allerdings noch nicht die Hochleistung selbst bedeutet. Nun ist menschliche Entwicklung immer nur in der Interaktion mit Umweltfakoren zu verstehen, da die Konfrontation mit sozialen Erfordernissen den Menschen erst zur Hervorbringung seiner Potenziale animiert oder diese auch unterdrückt.
Die Erweiterung des Drei-Ringe-Modells von Renzulli um die sozialen Faktoren verdanken wir Franz Mönks (2000) einem holländischen Psychologen. Es überrascht nicht, dass sie in Gestalt eines die intrapersonalen Vorbedingungen umschließenden Dreiecks konstruiert wurden und die Faktoren Familie, Freunde und Schule umfassen. Die drei sozialen Bereiche, die wohl auch generell die Entwicklung eines Kindes im Wesentlichen beeinflussen.
Unsere Aufgabe als Schule, besteht darin, Bedingungen zu schaffen, die dem Kind helfen, seine Potenziale zu erkennen und zu entfalten.
Seit 2018 nimmt unsere Schule an LemaS, einer Bund-Länder-Initiative zur Förderung von potenziell leistungsstarken Schülerinnen und Schülern, teil. Im Rahmen der bundesseitigen Initiative sind Impulse im Fachbereich Physik gesetzt worden. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat uns mit der Karg-Stiftung landesseitig einen kompetenten Partner angeboten. Seit LemaS haben viele Lehrkräfte Fortbildungen im Bereich der Begabungsförderung belegt und Fördermöglichkeiten (weiter-)entwickelt. So ist das Lerncoaching mittlerweile ein fester Bestandteil der individualisierten Förderung in den Jahrgängen 5-7 geworden. Das entdeckende, selbstgesteuerte Lernen soll über DiFF (diagnosebasiertes individuelles Fördern und Fordern) einen besonderen Schwerpunkt in den Klassenstufen 5/6 erhalten. Hier wird intensiv an Selbstreflexion, Arbeitsplanung und Zeitmanagement gearbeitet.
Zentraler Fachdienst für Diagnostik und Schulpsychologie
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Regionalverein Mecklenburg-Vorpommern
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Lyoner Str.15, 60528 Frankfurt/Main
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